Willkommen bei der Friedensinitiative Westpfalz e.V.
Die FIW wurde im Februar 2004 nach der neuerlichen Invasion von US-Truppen im Irak gegründet (seit Februar 2012 e. V.). In einer Region, die durch das Militär (insbesondere die Airbase Ramstein) geprägt ist, geht es uns darum, friedensdienliche Ziele, wie Rüstungskonversion, Friedenserziehung und zivile Konfliktlösung stark zu machen. Wir wollen uns mit anderen Gruppen vernetzen und als Katalysator für die Friedensarbeit in der Westpfalz wirken. Eine ausführlichere erste Zieldefinition bietet unsere Selbstdarstellung.Wer Interesse an unserer Arbeit hat, kann gerne Kontakt mit uns aufnehmen oder einfach zu einer Sitzung der FIW kommen.
Die Friedensinitiative Westpfalz (FIW) wurde im Februar 2004 als „freischaffende“ Gruppe gegründet und im Februar 2012 in die Organisationsform eines eingetragenen Vereins umgewandelt (Satzung). Ihre Anfänge gehen zurück auf die Proteste gegen den 2. Irakkrieg im Jahre 2003, die unter anderem zunächst in wöchentlichen Friedensgebeten direkt vor dem Haupttor der Air Base Ramstein ihren Ausdruck fanden.
Schnell zeigte sich, dass die Teilnehmenden der Friedensgebete auch nach dem „Ende“ des Irakkrieges gemeinsam weitere friedensdienliche Informationsveranstaltungen und öffentlichkeitswirksame Aktionen durchführen wollten.
Die Friedensarbeit der FIW ist getragen von dem gemeinsamen Wunsch, den einseitigen und scheinbar positiven „wirtschaftlichen“ Aspekt der Militärbasis – die gut bezahlten Arbeitsplätze und die profitablen Immobiliengewinne durch die Anwesenheit des Militärs – zu hinterfragen. Auch sollen die Menschen der Region informiert werden über das tatsächliche Ausmaß an menschlichem Leid und Elend, welches durch Kriege hervorgerufen wird, die von der Air Base Ramstein aus geführt werden.
Durch monatliche Informationsstände mit wechselnden Themen auf den Wochenmärkten in Landstuhl, Ramstein und Kaiserslautern versucht die FIW die Bevölkerung für friedensdienliche Themen zu sensibilisieren. Hinzu kommen Vortragsveranstaltungen zu Themen wie beispielsweise „Traumatisierung und Gewalt“ oder „Versöhnung leben“.
Weitere Bausteine unserer Arbeit sind Ferienaktionen für die Kinder der Verbandsgemeinde Landstuhl und Kindsbach, z.B. „Fair Play“, eine Aktion gegen Kinderarmut.
Die Friedenserziehung in Kitas und Schulen ist ein Grundmotiv unseres Engagements. Pfr. Detlev Besier, Gründungsmitglied und Vereinsvorsitzender der FIW, entwickelte ein Konzept für Unterrichtseinheiten zum Thema „Frieden“, das für Grundschulen geeignet ist.
Immer wieder ermutigt wird die Friedensgruppe von ihrem ältesten Mitglied, Frau Eli Gabler, einer Zeitzeugin des II. Weltkrieges, die nicht müde wird von Ihren Erfahrungen aus der Zeit des III. Reiches zu berichten, als jüdische MitschülerInnen verschwanden und nur wenige sich getraut haben „den Mund aufzumachen“. „Nie wieder Krieg!“, so hieß es nach 1945. Die Friedensfreundin Eli Gabler ist empört, dass Deutschland wieder im Kriegseinsatz ist. Die Friedensgebete an der Air Base unterstützte sie von Anfang an, auch um die jungen Leute „aufzurütteln“. Ihre Botschaft ist klar: „Es gibt keinen Grund irgendeinen Krieg anzufangen!“
Die FIW hält Kontakt zur Nachsorgegruppe der Angehörigen der Opfer der Katastrophe am Flugtag 28.08.1988 in Ramstein. Auch nach mehr als 20 Jahren sind die Wunden nicht verheilt, leiden die Betroffenen unter den traumatischen Erlebnissen. Verantwortliche aus Politik und Militär hatten durch das waghalsige Zurschaustellen von militärischer Technik die Katastrophe leichtsinnig in Kauf genommen. Andachten am Gedenkstein für die Opfer in unmittelbarer Nähe der Air Base halten die Erinnerung wach – gegen das Vergessen.
An die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 erinnern wir mit verschiedenen Veranstaltungen. So 2005 mit einem Friedenscamp, in den Jahren danach durch Mahnwachen, Gottesdienste, Pacemakers (Rad-Marathon jeweils um den 6. August).
Wir beteiligen uns am Netzwerk Friedensbildung Rheinland-Pfalz. Das Netzwerk wurde im Mai 2011 zur Organisation und Ausgestaltung von Friedensunterricht durch Friedensfachleute an Schulen in Rheinland-Pfalz gegründet. Diese Netzwerk ist als Pendant zur Bundeswehrwerbung an den Schulen zu sehen.
Weiterhin gilt unser friedenspolitisches Engagement dem Einsatz für eine atomwaffenfreie Zukunft und dem Überdenken der Nutzung von Atomenergie.
Wir verstehen uns als Teil der Friedensbewegung und berufen uns auf die Friedensworte Jesu Christi, sehen uns aber nicht ausschließlich dem Christentum verpflichtet.
Unser Selbstverständnis beruht auf dem uneingeschränkten Gedanken des Pazifismus und dem Willen dazu.
Wir sehen im Pazifismus keine Gefahr, die Realität falsch einzuschätzen. Demgegenüber zeugt vielmehr die völlig unkritische Bejahung des Kriegswillens von mangelndem Realitätssinn.
Schon im alltäglichen Umgang miteinander beginnt der Pazifismus und gipfelt in der Ächtung aller Massenvernichtungswaffen, gleich ob atomarer, chemischer oder biologischer Art.
Für uns ist Krieg keine Ausdrucksform menschlichen Zusammenlebens, denn er führt in eine nie endende Gewaltspirale. Wir stellen diesem Denken den Pazifismus als Ausdruck für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung entgegen.
Die FIW trifft sich grundsätzlich (Ausnahmen sind möglich) an jedem ersten Dienstag im Monat an verschiedenen Orten (meist rotierend zwischen Landstuhl, Ramstein und Kaiserslautern). Sitzungen sind im Allgemeinen offen für alle Interessenten.
Friedensgebet
Jeweils am ersten Samstag im Monat findet an der Westzufahrt zur Air Base Ramstein ein Friedensgebet statt, zum ersten Mal im Dezember 2002 angesichts des drohenden zweiten Irakkriegs. Treffpunkt ist ein Parkplatz am Rand einer vierspurigen Autostraße. Ungeschützt gegen Wind und Wetter, gelegentlich von startenden Militärmaschinen überflogen versammelt sich dort eine meistens recht kleine Gruppe vom Frauen und Männern. Unverdrossen setzen sie der Logik von Gewalt und Vernichtung ihre Hoffnung auf friedliche Konfliktlösung entgegen, bitten um Gottes Beistand für die Opfer von Krieg und Terror und um Einsicht bei den Verantwortlichen. Anfahrtsskizze