14. August 2023

Nuclearban Marathon

Nuclearban Marathon am SA, 05.08.2023

Mit Mahn- und Gedenktagen soll an besonders schreckliche Ereignisse erinnert werden, damit diese Generationen später nicht einfach aus dem kollektiven Gedächtnis verschwinden.

Der Abwurf der 1. Atombombe der Menschheitsgeschichte am 6.8.1945 und der zweiten drei Tage später gehören zweifellos zu dieser Art Ereignisse, deren grausame Folgen bis über die heutige Zeit hinaus wirken.

Sinnbildlich stehen die Abwürfe für das, was ein einzelner Mensch – sei es der befehlshabende US-Präsident oder der Bomberpilot als letztes Glied in einer Befehlshierarchie – in Extremsituationen anrichten kann bzw. was er bereit ist, anderen Menschen anzutun.

In diesem Jahr, dem 78. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, gedachten wir – wie alljährlich – dieser unfassbaren Tat und deren Opfern.

Engagierte Menschen veranstalten seit 2005 an jedem ersten Augustwochenende einen besonderen Radmarathon. Was unter dem Namen „Pacemakers“ begann, wird in diesem Jahr erstmals als „Nuclearban Radmarathon“ fortgesetzt. Der Einsatz gilt der Abschaffung der Atombomben weltweit. Sie als Waffen zu bezeichnen ist verharmlosend. Tatsächlich sind es, bereits durch die UN verbotene, Massenvernichtungsmittel.

Bei dieser Tour geht es nicht um Wettbewerb. Die Radrennfahrer demonstrieren gemeinsam – deutlich sichtbar – für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen.

Die etwa 150 Teilnehmer starteten um 5.45 Uhr in Bretten, eskortiert von der Polizei, und legten an diesem Tag 334 km zurück. Sie erreichten um 14.00 Uhr die Unionskirche und wurden dort von der FIW versorgt, denn in Kaiserslautern ist eine der Verpflegungsstationen auf ihrem langen Weg.

Frau Kimmel sprach als Bürgermeisterin und ‚Schirmherrin‘ ein Grußwort und Frau Schwarzstein als stellvertretende Dekanin für die evangelische Kirche der Stadt Kaiserslautern.

Es folgte das nächste Etappenziel, die Westzufahrt der Airbase Ramstein mit Halt am Gedenkstein der Flugtagkatastrophe vor 35 Jahren. Anschließend ging es wieder zurück über Johanniskreuz nach Bretten, wo die Radfahrer um ca. 21.50 Uhr unfallfrei eintrafen. Es ist in jedem Jahr von neuem eine beeindruckende Leistung und eine wertvolle Begegnung mit ganz besonderen, beeindruckenden, kritischen Menschen.